"Was eurem Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht treu zu euch. Er wird auch weiterhin nicht zulassen, dass die Versuchung größer ist, als ihr es ertragen könnt. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen." (1. Korinther 10:13)Lassen Sie uns heute über diesen Vers nachdenken. Wie oft haben wir in Prüfungen versagt und uns gefragt, wo Gott war? Ich selbst habe ein sehr gutes Beispiel um zu erkklären, was hier gemeint ist:
Ich hatte das Rauchen aufgegeben. Wochenlang hatte ich immer wieder das Verlangen nach einer Zigarette. Und irgendwann habe ich diesem Drang nachgegeben. Nein, es hätte meine Kräfte nicht überstiegen, die Zigarette nicht zu rauchen (um dann wieder für lange Zeit rückfällig zu werden). Die Versuchung war auch nicht größer, als ich es hätte ertragen können. Ich habe einfach nachgegeben, war zu schwach oder zu bequem. Wer sich mal das Rauchen abgewöhnt hat und diese Erfahrung ebenfalls machte weiß, dass man sich selbst hinterher, wenn man nachgegeben und eine geraucht hat, sofort sagt, dass man problemlos durchgehalten hätte, wäre man nur nicht so charakterschwach. Ich hatte die Möglichkeit, diese Probe zu bestehen. Und habe versagt.
Gott war bei mir. Aber mit Sündern ist es wie mit kleinen Kindern. Verbieten Sie einem Kind etwas, so wird es das erst recht machen. Bei Kindern ist es Trotz, bei Erwachsenen Charakterschwäche.
Wie gütig Gott ist erfuhr ich, als ich Monate danach wieder aufhörte zu rauchen. Ja, es fiel mir schwer, aber es stärkte mein Vertrauen in Gott. Und er war bei mir. Und oft hatte ich wieder das Verlangen nach einer Zigarette. Und wissen Sie was? Jedes mal wenn ich dann rauchen wollte erinnerte ich mich, wie ich beim vorhergehenden Entwöhnungsversuch versagt hatte, nur, um nach dem Versagen selbst festzustellen, dass ich einfach nur schwach geworden war. Dass ich ganz einfach hätte verzichten können und es nur nicht getan hatte. Sofort verflog das Verlangen nach einer Zigarette. Sie sehen: Gott ist bei mir. Er hat mir meine Schwäche verziehen. Schließlich weiß er wie schwer es sein kann (oder ist) von einer Sucht loszukommen.
Warum habe ich mir gerade den 13 Vers aus dem 10. Kapitel des 1. Korintherbriefs herausgesucht? Weil sich das Kapitel eigentlich auf diesen Vers bezieht, der den zentralen Punkt darstellt. In den Versen vor dem 13. werden die Israeliten an die Wunder, die Gott an den Juden in der Wüste vollbrachte, erinnert, um zu zeigen, dass Gott immer für sie da war. Es wird aber auch berichtet, dass Gott ihr Lebenswandel mit Götzenanbeterei und sexuellen Ausschweifungen missfiel. Der Vers 13 besagt dann einfach nur, dass Gott seinem Volk keine zu großen Prüfungen auferlegt hatte, dass die Prüfungen zu bestehen waren und die Israeliten einfach nur komplett versagt haben.
Wir reden hier nicht von einem Ausrutscher, sondern davon, dass die Israeliten permanent gegen Gottes Gebote verstießen und ständig die Prüfungen "versemmelten".
Die Verse nach dem 13. sind dann wieder Handlungsanweisungen für ein gottgefälliges Leben. Die Aufforderung zur Abkehr vom Götzendienst und weitere Anweisungen. Und: Keine dieser Aufforderungen oder Anweisungen stellt ein unüberwindbares Hindernis dar. Und wissen Sie warum? Weil man mit Gottes Hilfe alles schaffen kann.
Natürlich weiß Gott, dass wir alle schwache Momente haben. Wir sind nun mal Menschen. Aber er will sehen, dass wir kämpfen und uns bemühen, ihm zu gefallen. Dann verzeiht er uns auch "die kleinen Patzer". Er ist ein liebender, gütiger Gott.