Samstag, 2. Mai 2020

Warum lässt Gott Kriege zu?

Die Frage des Titels ist an sich eine Provokation. Denn nicht Gott ist für unsere Kriege verantwortlich, sondern nur wir selbst. Denn der Herr gab uns die Verantwortung für seine Schöpfung und unser Handeln. So heißt es:
"Er segnete sie und sprach: »Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde!« Dann sagte er: »Seht, als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen, die Samen tragen, und die Früchte, die überall an den Bäumen wachsen; aber die Vögel und Landtiere sollen Gras und Blätter fressen.« Und so geschah es." (1. Mose 1:27-30)
Ich ging bereits beim Thema "Nachhaltigkeit" darauf ein.

Und in Sprüche 13:6 heißt es:
"Ein rechtschaffenes Leben ist ein sicherer Schutz; den Gottlosen aber stürzt seine Schuld ins Verderben."
Hier hatte ich zum Thema "Verantwortung fürs eigene Handeln" bereits  unter dem Titel "Rechtschaffenheit" geschrieben.

Am 08. Mai jährt sich nun zum 75. mal das Ende des schlimmsten Krieges und der schlimmsten (Kriegs)Verbrechen der Geschichte. Und bereits damals, während des zweiten Weltkrieges und danach, fragten sich viele, warum Gott diesen Wahnsinn zugelassen hat. Aber warum schiebt man Gott die Schuld in die Schuhe? Vielleicht weil man sich selbst und seine Hände in Unschuld waschen will?

Nein! Verantwortlich für die Kriege zwischen Menschen sind die Menschen selbst. Getrieben von Neid, Missgunst, Hass, Überheblichkeit, Gier und vielen anderen Untugenden, gehen wir immer wieder auf uns los. Und dass soll Gottes Werk sein? NEIN! Denn Gottes 10 Gebote sprechen von Liebe. Neid, Missgunst, Hass, Überheblichkeit oder Gier sind ihm ein Greuel. Ebenso wie das Töten in Kriegen schlechthin. Schließlich heißt es im 5. Gebot "Du sollst nicht töten!"

Wir können Gott also nicht für unsere Verfehlungen verantwortlich machen. Aber er uns für unsere Handlungen. Folgen wir seinen Geboten und kämpfen gegen den Wahnsinn und Horror an wie zum Beispiel ein Dietrich Bonhoeffer oder sind wir führende Personen, die die Grausamkeiten organisieren wie Josef Goebbels oder Mitläufer wie Oskar Dirlewanger, die die Grausamkeiten und Morde direkt begehen?

Vergessen wir nicht: Gott hat uns Gebote, also Anweisungen für unser Handeln gegeben. Und Jesus hat uns die Gebote ausgelegt.

Als eines der meist gebrauchten Argumente für Gottes Grausamkeit muss das alte Testament herhalten. Hier muss man zugeben, dass die Bücher des alten Testaments wirklich vor Blut triefen. Aber warum? Zumeist vergingen sich die Juden an ihrem Gott, der selbst von sich sagte, dass er "ein rachsüchtiger Gott" sei:
Ich lasse Krieg in eurem Land ausbrechen und räche mich dafür, dass ihr meinen Bund mit euch gebrochen habt. Wenn ihr dann in euren Städten Schutz sucht, schicke ich euch die Pest, und ihr fallt euren Feinden in die Hände. (3. Mose 26:25)
Wie gesagt, er kündigt solche Handlungen an, wenn die Juden den Bund mit ihm gebrochen hatten. Und das taten die Juden zur Zeit des Auszuges aus Ägypten und beim Zug durch die Wüste permanent. Und die ersten Kapitel des Buches Josua berichten von der Ausrottung ganzer Völker durch die Söhne Israels, als sie das ihnen zugeschworene Land eroberten. Ich bin mir sicher, dass diese Völker den Kindern Israels ihr Land nicht freiwillig überlassen hätten. Sie mussten es sich also mit dem Schwert erkämpfen.

 Und dann, etwa 1.400 Jahre später, schickte Gott Jesus, seinen eigenen menschgewordenen Sohn, um als Opfer für uns zu sterben. Damit wurde ein neuer Bund begründet.

Dieser neue Bund ist es, den Gott mit uns hält. Wir leben in dem Wissen, dass Gott uns gnädig ist, dass er uns beisteht. Wir müssen ihn nur suchen, an ihn glauben und bitten. Gott steht uns bei, auch wenn wir es im Moment nicht erkennen. Sie kennen doch das Sprichwort "Mal sehen, wozu es gut ist!"? Dieses Sprichwort besagt, dass alles seinen Sinn hat. Nichts geschieht ohne Grund. Vielleicht verlieren Sie heute ihren Job und somit Ihre Perspektive für die Zukunft. Sie fallen vielleicht in ein tiefes Loch. Aber wer sagt denn, dass ihr neuer Job nicht besser als der alte ist? Bei mir waren es viele "Jobstationen", bevor ich meine jetztige Arbeitsstelle gefunden hatte. Und ich bin auf Arbeit im Paradies und zufrieden. Ich habe auch darauf vertraut.

Wenn aber Gott mit uns ist wenn wir an ihn glauben, warum hat er dann die Ermordung Dietrich Bonhoeffers und anderer aufrechter Christen, die gegen Hitler kämpften, zugelassen? Auch hier gilt eher, dass er uns Freiheit gegeben hat. Verantwortung für unser Handeln. Denn der, der Bonhoeffer umbrachte, wird sich vor unser aller Schöpfer rechtfertigen müssen. Für Bonhoeffer war es die letzte Prüfung. So, wie die Kreuzigung für Jesus die letzte Prüfung und der Opfergang war. Auf jeden Fall ist Gott nicht dafür verantwortlich, wenn wir Kriege führen, morden, vergewaltigen, stehlen oder lügen. Er gab uns die Freiheit, ein Leben nach seinen Geboten zu führen oder komplett dagegen zu verstoßen. Aber egal, für welches Leben wir uns entscheiden: Wir werden uns dafür vor dem HERRN verantworten müssen. Er wird uns richten.

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