"Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: "Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!"" (Prediger 4:12)
Ein sehr guter Spruch,der uns die Stärke der Gemeinsamkeit aufzeigt. Ob wir von der Gemeinsamkeit in der Ehe reden oder vom "an einem Strang ziehen" auf der Arbeit. Ob von gegenseitiger Hilfe in Freundschaften oder unter Nachbarn. Und natürlich ist auch gegenseitiger Beistand in kritischen, vielleicht sogar gefährlichen Situationen zu nennen.
Situationen, in denen Menschen einander Beistehen können und müssen gibt es viele. Und genau darauf weist uns das Kapitel 4 im Buch Prediger hin:
8 Manch einer lebt völlig allein und hat weder Kinder noch Geschwister. Trotzdem arbeitet er ohne Ende und ist nie zufrieden mit seinem Besitz. Aber für wen mühe ich mich dann ab und gönne mir nichts Gutes mehr? Das ist doch unsinnig, so vergeudet man nur seine Zeit!Wenn wir für einander da sind und uns gegenseitig helfen sorgen wir nicht nur dafür, dass einem anderen geholfen wird, sondern sorgen gleichzeitig dafür, unsere Gesellschaft - und somit unsere Welt - ein klein wenig besser zu machen.
9 Zwei haben es besser als einer allein, denn zusammen können sie mehr erreichen. 10 Stürzt einer von ihnen, dann hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm wieder aufhilft! 11 Wenn zwei in der Kälte zusammenliegen, wärmt einer den anderen, doch wie soll einer allein warm werden? 12 Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!«
Und liegt nicht genau hierin die Pflicht eines jeden Christen? Trotzdem erleben wir immer wieder, dass Menschen, ja, auch Christen, wegsehen wenn andere Menschen in Not sind. Sei es, dass sie aus irgendeinem Grunde zum Beispiel ihren Nachbarn "nicht riechen können" oder der Ansicht sind, dass "dieser Säufer" ja selbst schuld an seiner Situation ist.
Sicher, vielleicht haben sie Recht und der alkoholkranke Mensch ist selbst an seiner Situation schuld. Aber ist das nicht genau der Punkt, ihm zu helfen? Ich meine nicht, dass man darüber sich selbst ins Unglück stürzen muss weil man die Mietschulden des Alkoholkranken übernimmt. Aber man kann ihm helfen, vom Alkohol wegzukommen, mit dem Vermieter eine Ratenzahlung zu vereinbaren und dabei, dass er sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen kann.
Wenn wir den ungeliebten Nachbarn zum Beispiel bei der Beseitigung eines Wasserschadens helfen, kommen wir mit ihnen ins Gespräch und stellen vielleicht fest, dass unsere Abneigung nur auf einem Missverständnis beruht und freundet sich mit den Nachbarn an. Auf jeden Fall werden Mauern eingerissen und gegenseitiges Verständnis aufgebaut.
Wenn wir christliche Nächstenliebe zeigen leben wir das Wort Christi. Wir leben das Gebot der Nächstenliebe so, wie Jesus es uns gelehrt hat. Wir machen damit unser Umfeld ein bisschen besser und haben - ganz nebenbei - die Chance, unseren Mitmenschen die Lehre Jesu und das Wort Gottes näherzubringen.
"Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand." (Jakobus 3:5)Wir können mit kleinen Gesprächen Menschen davon überzeugen, Gott zu folgen und nach seinen Geboten und Jesu Lehre zu leben. Würde die Welt dadurch nicht besser? Und Sie, ja, genau SIE, können dazu beitragen, unsere Welt besser und lebenswerter zu machen. Wir müssen nur zusammenhalten. Für einander da sein. Unsere Mitmenschen nicht ignorieren, sondern gemäß der Lehre Jesu lieben.