Für die meisten Menschen ist der Umgang mit Geld eher ein notwendiges Übel, für manche aber ist es auch Berufung. Und dann gibt es ja noch die Numismatiker, die aus Hobby Münzen sammeln.
Wir alle kennen die verschiedensten Sprichwörter, die sich - ob positiv oder negativ - ums Geld drehen.
- Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert
- Geld stinkt nicht
- Es ist nicht alles Gold, was glänzt
- Zeit ist Geld
Sie fragen sich sicher, warum ein gottesfürchtiger Mensch Geld so sehr in Schutz nimmt. Ich finde das gar nicht so erstaunlich. Es sind Menschen, die Geld für gute oder schlechte Sachen ausgeben. Das Geld entscheidet nicht, ob es für ein Brot oder eine Bombe ausgegeben wird. Es sind die Menschen, die es für etwas ausgeben.
Und dann ist da noch ein Punkt: Wenn Gott in allem ist, ist er logischerweise auch im Geld. Geld ist in erster Linie ein bedrucktes Stück Papier oder geprägtes Metall. Und wussten Sie schon, dass es das meiste Geld, welches irgendwo verbucht ist, gar nicht physisch als solches gibt?
Jetzt fällt ihnen bestimmt das Argument ein, dass ja schließlich schon Jesus Reichtum verdammt hat. Hat er das? Sein bekanntestes Gleichnis zu Reichtum und somit zu Geld finden wir in Matthäus 19:24, Markus 10:25 und Lukas 18:25:
"Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt."Daraus lesen viele Leute, dass Jesus reiche Menschen verdammt hat. Hat er das wirklich? Er sagt nicht, dass Reiche nicht in den Himmel kommen können, er sagt lediglich, dass es für sie schwerer ist. Warum?
Schon zu Zeiten Jesu waren die meisten Reichen nur durch die Ausbeutung anderer und durch Betrügereien reich geworden. Es gibt aber in der Bibel auch viele Beispiele von Menschen, die rechtschaffen reich geworden sind und Gott gefallen haben. Nehmen wir nur mal die Beispiele Abraham und Josef. Beide waren durch Rechtschaffenheit und Gottes Segen reich geworden. Und Josef musste dabei sogar heftige Rückschläge einstecken.
"Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum so wenig?"Dieses fälschlicherweise Johann Nestroy zugeschriebene Zitat stammt eigentlich aus der Feder des polnischen Lyrikers und Satirikers Marian Załucki (Quelle) und drückt aus, was viele von uns denken, die am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig haben.
Ja, viele Menschen haben finanzielle Sorgen. Sehr oft, weil sie mit der Ressource Geld falsch umgehen. Ich hatte darüber bereits in meinem Artikel zur Rechtschaffenheit geschrieben. Sie gehen jeden Abend in die geliebte Kneipe und rauchen wie die Schlote.
Aber es gibt auch andere Gründe für finanzielle Sorgen: Der Arbeitgeber zahlt zu wenig, der Partner ist arbeitslos oder eine plötzliche Katastrophe (Waschmaschine kaputt oder ähnliches) reißt ein Loch ins Budget. Und schon steht man dem Geld irgendwie feindlich gegenüber.
Warum aber soll Geld zu Leuten kommen, die schlecht, vielleicht sogar feindlich, über Geld denken?
"Geld ist ein notwendiges Übel!"Solche Sätze sorgen nicht gerade für einen freundschaftlichen Umgang mit Geld. Vielleicht kann man es ja lieber so machen, wie Jesus rät:
"Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?"Jesus fordert uns hier dazu auf, uns keine Sorgen zu machen, der HERR wird für uns sorgen. Auch ich war restlos pleite und hoch verschuldet. Aber immer, wenn ich den HERRN um Hilfe bat, kam von irgendwoher Geld. Manchmal zahlte einfach ein Kumpel nach Jahren längst vergessene Schulden zurück, mal bot mir Mutter oder ein guter Freund Hilfe an.
Und nun noch mal zu den längst vergessenen Schulden: Ich mache jetzt seit Jahren gewissenhafte Buchhaltung. Kaufmännisch nach Soll und Haben. Es wird mir nicht mehr passieren, dass ich nicht weiß, wem ich Geld geliehen habe. Und wissen Sie was? Mir geht es finanziell gut. Der HERR ist mit mir und das Geld fühlt sich, weil ich mich darum kümmere, bei mir wohl.
Ich kann das ehrlich sagen. Ich lebe rechtschaffen, liebe Gott und werde von Gott geliebt. Ich liebe das Geld nicht, aber ich begegne ihm mit dem angemessenen Respekt.
"Ein weiser Mensch kommt zu großem Reichtum, ein Dummkopf aber verschleudert sein Geld." (Sprüche 21:20)Wenn zum Beispiel der Arbeitgeber zu wenig zahlt, wechseln Sie den Job! Bei meinem letzten Arbeitgeber verdiente ich etwa 500 Euro weniger. Ich unterhielt mich damals mit einem Kollegen darüber, dass ich den Job wechseln wolle. Er sagte damals
"Ich weiß, dass wir absolut unterbezahlt sind. Aber ich bin zu bequem, mir was neues zu suchen."Sein Sie ehrlich, diesem Mann ist solange nicht zu helfen, bis er sich kümmert und sich neue Arbeit sucht. Dafür ist er aber ganz alleine verantwortlich. Nicht das Geld.