Sonntag, 9. Februar 2020

Respekt - der Grundbaustein zwischenmenschlicher Beziehungen

"Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten." (Matthäus 7:12)
Eine der weisesten Grundregeln in der Bibel, die uns eigentlich das gesamte Handwerkszeug für den Umgang mit andere Menschen an die Hand gibt. Und die gerade heute so aktuell ist, dass man eigentlich Angst haben müsste.

Heute, wo eine Partei in die Parlamente Einzug hält und stetig Zulauf hat, die Vorurteile streut und Menschen gegeneinander aufhetzt, müssen wir uns mehr denn je der Wahrheit dieses Spruches bewusst werden.

Dass diese Partei so stark werden konnte ist allerdings nicht der Dummheit oder der Ignoranz der Menschen zuzuschreiben, sondern der Ignoranz und Arroganz der Politiker der "etablierten Parteien", die seit Jahren die Probleme und Ängste der Menschen ignorieren - und sich jetzt wundern, dass ihre Politik, in der sie neuerdings oft genug Gutes für die Bürgerinnen und Bürger umzusetzen suchen, nun wiederum von den Wählerinnen und Wählern ignoriert wird. Sie haben ignoriert und werden jetzt ignoriert.

Die Menschen haben das Vertrauen in "die Mächtigen" verloren, sie glauben den "Halbgöttern in Nadelstreifen" nicht mehr. Ist das so verwunderlich, wo doch die Politiker und Manager die Menschen seit Jahren für dumm verkaufen und sich so komplett abgekapselt haben, dass sie die reale Welt gar nicht mehr kennen?

Aber auch in Zwischenmenschlichen Beziehungen ist es wichtig, den oder die andere genauso zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Respektvoll. Schon in der gesellschaftlich kleinsten Einheit, der Ehe, ist gegenseitiger Respekt unabdingbar wenn das "Projekt Ehe" von Erfolg gekrönt sein soll. Die meisten Ehen werden geschieden, weil sich die Ehepartner nichts mehr zu sagen haben, weil sie sich "auseinandergelebt" haben oder weil sie sich mittlerweile abgrundtief hassen. Das sind alles Zeichen mangelnden Respekts voreinander.

Mancher Nachbarschaftsstreit wäre leichter beizulegen, wenn sich die Streithähne mit gegenseitigem Respekt an einen Tisch setzen, um ihren Streit beizulegen.

Die Angst vor Geflüchteten und Vorurteile gegen sie würde geringer (oder sogar ins Gegenteil umschlagen) wenn man sich ehrlich auf sie einlässt, sie einfach mal nach den Ursachen ihrer Flucht fragt. Dann wird man von einem Afrikaner erfahren, dass den Menschen in seinem Land die Lebensgrundlage entzogen wird - völlig respektlos durch amerikanische und europäische Großkonzerne. Ich hatte bereits beim Thema "Nachhaltigkeit" dazu Stellung genommen.

Fragen wir einen Syrer, Iraker oder Afghanen, warum er geflohen ist. Sie flohen vor Kriegen, die in amerikanischen Interessen geführt wurden und werden, die ein Machtvakuum in den Ländern hinterlassen haben, welches nun von Warlords oder islamistischen Milizen wie dem IS oder Al Quaida gefüllt werden.

Die US-Soldaten waren auf jeden Fall nicht auf die kulturellen Besonderheiten der Völker aufgeklärt worden, somit sind auch die vielen Verstöße gegen dortige Regeln zu erklären. Auch eine Form von Respektlosigkeit. Eine Respektlosigkeit, für die Menschen mit ihrem Leben bezahlen. Im Namen amerikanischer und europäischer Interessen. Besser gesagt: amerikanischer und europäischer Konzerne.

Glücklicherweise bekommen aber die Konzerne immer mehr Gegenwind. Die Menschen besinnen sich auf wichtige Sachen wie Nachhaltigkeit und fair getradete Produkte. Sie gewinnen immer mehr Respekt vor der Leistung zum Beispiel Kolumbianischer Kaffeebauern und sind bereit,dafür einen höheren Preis zu zahlen. Sie gewinnen Respekt vor den Leistungen der Ökobauern und kaufen ökologisch angebaute Produkte auch wenn sie teurer sind. Immer mehr Menschen achten beim Kauf von Fleisch oder Geflügel auf vernünftige Zuchtbedingungen und greifen dafür gern tiefer in die Taschen. Geiz ist geil war gestern.

Ja. Respekt ist vor allem Achtung vor der göttlichen Schöpfung. Besinnung auf die Verantwortung dafür, die Gott uns gab. Und da alle Menschen Geschöpfe Gottes sind, sollen wir vor allen Menschen Respekt haben und sie so behandeln, wie auch wir behandelt werden wollen. Und auch Tiere sind Gottes Geschöpfe, die unsere Respekt verdienen.

Die Manager der Konzerne bekommen endlich Gegenwind, genau wie die Politiker, die sie schützen und die vor allem die Interessen der Konzerne vertreten.

Aber ein großer Schritt muss noch getan werden: Wir müssen die Jugend Respekt lehren. Die 68er mit ihrer "antiautoritären Erziehung" haben uns ein Erbe hinterlassen, das aus egoistischen und respektlosen Individuen besteht. Wohl bemerkt sind hier nicht alle Jugendlichen gemeint, aber man kann beobachten, dass die "Jugend von heute" im allgemeinen immer schlimmer wird. Oder ist es respektvoll, wenn einige jugendliche Jungs eine ältere Frau vollpöbeln und sie in Angst und Schrecken versetzen? Sicher nicht.

Wir können als Christen mit gutem Beispiel vorangehen und Respekt leben. wir können den Menschen zeigen was Jesus lehrt. getreu dem oben zitierten Satz aus Matthäus 7:12
"Behandelt die Menschen stets so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten."

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